AKTUELL
Schüler/innen der 10z erstellten Filme im Legetrickverfahren aus surrealistischen Bewegtbildcollagen. Grundlage sind druckgrafische Motive aus Katalogen und Büchern des frühen zwanzigsten Jahrhunderts, wie sie bereits Max Ernst verwandt hat, um seine Collagen zu gestalten. Über Trickboxen, IPads und Stop-Motion-Technik wurden die kombinierten Motive zum Leben erweckt und ergaben absurde, verstörende, traumhafte Zusammenhänge - wie übrigens auch auf dem Titelbild des Jahrbuches 2017/18.
Am 29.8.2017 besuchte die Klasse 10z die Ausstellung "Das unbekannte Kapitel. Wolfgang Herrndorfs Bilder" im Kunsthaus Stade.
Wolfgang Herrndorf, der 2013 im Alter von nur 48 Jahren verstarb, wurde einige Jahre zuvor mit dem Roman "Tschick" weltberühmt und erhielt zahlreiche Auszeichnungen für seine Bücher. Vor dem Erfolg als Schriftsteller studierte er allerdings Kunst und war als Maler und Zeichner sehr aktiv. Er illustrierte viele Bücher und arbeitete für das Satiremagazin "Titanic". Gerne orientierte er sich dabei an Klassikern der Kunstgeschichte - vor allem an Albrecht Dürers Werken.
Die Kunstvermittlerin M.-L. Martens-Fiß führte uns durch die Ausstellung, besprach mit uns einzelne Bilder und gab uns praktische Aufgaben. Zunächst saßen wir im Kreis, um angeleitet von Fr. Martens-Fiß einige zentrale Werke von Herrndorf zu betrachten und zu besprechen. Da gesellte sich ein älterer Herr zu uns, der erst aufmerksam zuhörte und sich dann an dem Gespräch beteiligte. Er wusste sogar einige Hintergrundinformationen zu den Bildern und zur Biografie beizutragen. Schließlich gab sich der Mann als der Vater von Wolfgang Herrndorf zu erkennen. Das war eine unerwartete und irgendwie ergreifende Situation.
Die Veröffentlichung der Bilder erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Kunsthaus Stade.